Andel

Mittelmosel, der Vorort von Bernkastel-Kues

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Andel, Mittelmosel

Direkt neben der Kirche haben die Andeler ihren Goldwäscherbrunnen aufgestellt, den 1986 der Kueser Künstler Bernd Wendhut gestaltet hat. Ebenso wie mit dem Weinlagen-Namen „Andeler Goldschatz“ wird damit die Erinnerung lebendig gehalten an ein Ereignis, das man heute nicht mehr so genau einzuschätzen vermag: Andel hat im Rahmen seiner Bergbau-Tradition, für die es immer noch Zeugen in Form versteckter Stolleneingänge gibt, zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert eine Phase des Goldbergbaus erlebt.

Heute (seit 1970) ist Andel, mit inzwischen 700 Einwohnern, ein beliebter Vorort und Stadtteil des touristischen Mittelpunkts Bernkastel-Kues. Konfessionell ist man zwischen der evangelischen Grafschaft Veldenz und dem katholischen Bernkastel-Kues ziemlich aufgemischt, was sich auch in der Kirche neben dem Goldwäscherbrunnen zeigt.

Inzwischen haben regelmäßige Temperaturmessungen der Weinlage eine weitere Spitzenposition beschert; und so erinnern sich die Väter wieder daran, was vielleicht die Römer schon zu wissen glaubten: wo winters Schnee zuerst schmilzt, dort wächst der beste Wein. Dieser Wein wuchs zu Römerzeiten noch auf dem „dulcis mons“, dem süßen Berg (belegt durch die für den historisch interessierten Besucher freigelegte römische Kelteranlage am linken Moselufer) und begründete damit den alten Ortsnamen Dusemond, seit 1925 Brauneberg.

Das lockt nicht nur Besucher, sondern auch neue Bewohner an, die sich mit ihren Familien in Andel - kaum 5 Minuten entfernt von Bernkastel-Kues - niedergelassen haben.